6. Biohof Hausberg: Schweineleasing schmeckt besser

Biohof Hausberg
Der Biohof Hausberg: Tierisch gute Bedingungen in Niederbayern.

Der Hausberghof ist ein alter, denkmalgeschützter Rottaler Vierseithof, der ursprüngliche bäuerliche Bio- Landwirtschaft mit alten Haustierrassen und großer Artenvielfalt betreibt. Es wird außerdem ab Hof verkauft und Urlaub auf dem Bauernhof, Hofführungen und vieles mehr angeboten.
Produkte sind Bio-Rindfleisch vom Aubrac-Weideochsen, Bio-Schweinefleisch vom freilaufenden Turopolje-Weideschwein, Bio-Weidegänse und Bio-Lammmfleisch vom Alpinen Steinschaf.

Am 1.7.2015 besuchte Stephan Schwarzbach bei seiner grünen Radtour durch Niederbayern den Biohof Hausberg.

Schweine für's Schweineleasing auf dem Biohof Hausberg
Schweine für’s Schweineleasing auf dem Biohof Hausberg

Anton und Gudrun Dapont führen den Biohof Hausberg. Dort züchten sie alte Nutztier-Rassen.

Warum?

Die alten Rassen bieten eine gute Fleischqualität, gutes Genmaterial zur weiteren Zucht, sie sind sehr resistent gegen Krankheiten, leicht gebärend und langlebig.

Der Biohof Hausberg hat „Schweineleasing“ im Angebot.

Was ist „Schweineleasing“?

Wer gern Schwein essen möchte wird „Leasingnehmer“. Er ist verantwortlich für das Schwein, zahlt Futter und Pflege und nimmt es zur Schlachtung nach 12-15 Monaten dem Bauern ab. Er kann sich dafür auch mit anderen Leuten zusammen tun. Der Kilopreis für das gut gepflegte Schwein, das artgerecht gehalten wurde, liegt bei ca. 12€. Der Leasingnehmer kann sein Schwein beim Metzger weiter verwursten oder einfrieren lassen. Ein Schwein gibt ca. 50kg Fleisch.

Warum bietet ein Biohof „Schweineleasing“?

Auf dem Biohof Hausberg mit Gudrun Dapont
Auf dem Biohof Hausberg mit Gudrun Dapont

Der Begriff „Leasing“ ist eigentlich eher von Autos bekannt. Er schafft Aufmerksamkeit: Wie kann man denn ein Schwein leasen? Das lässt sich gut vermarkten und ist ein attraktiver Aufhänger, der Aufmerksamkeit beim Endkonsumenten erzeugt. Eigentlich ist es nichts anderes als Lohnmast – man gibt jemandem Geld, damit er das Schwein aufzieht. Mit dem Schweineleasing hat Anton Dapont viel Erfolg und Medienresonanz. Er ist schon für das ganze nächstes Jahr verplant: 50 Leasing-Schweine soll es geben. Auf der Warteliste stehen 70 Leasingschweine. Ein großer Erfolg.

 

Weniger ist mehr

Wichtig für Anton und Gudrun Dapont ist ein selbstbestimmtes Leben, unabhängig von Chemie- und Saatgutherstellern. Anton Dapont sagt: „Die Dinge, die man tut, soll man gern machen, sonst wird’s nix“.

Ursprünglich machte Anton Dapont Maschinenbau und arbeitete dann in einer Recycling-Firma. Als Quereinsteiger bringt er viel Wissen im Marketing mit und wendet das auch auf seine Kundenkontakte an. Er hat den Hof gekauft und renoviert. Jetzt hält Anton Dapont eine kleine Lizenz um vorbeifahrende Radler in Direktvermarktung zu gewinnen.

Der Hof stellt nur Bio-Fleisch her. Über Slow Food in München kann er das Fleisch vermarkten, z.B. Weihnachtsgänse.

Dankbarkeit und Respekt gegenüber Natur und Tier statt Massentierhaltung sind für die Daponts das A und O. „Wenn man immer nur nimmt, wird es einem auch immer genommen“, sagen sie. „Wenn man viel bekommt, muss man bereit sein es weiterzugeben“. Denn alles ist vernetzt. Man muss sich fragen: Wie viel braucht man? Wenn ich dafür sorge, dass jemand Erfolg hat, habe ich auch Erfolg.

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