4. Elektroautos: Carsharing hat die bessere Ökobilanz

Zu Besuch bei den Elektroautos von E-WALD: Michael Achatz (2. v. r.) und Radler Stephan Schwarzbach (r.).
Zu Besuch bei den Elektroautos von E-WALD: Michael Achatz (2. v. r.) und Radler Stephan Schwarzbach (r.).

Am 30.6.2015 besuchte Stephan Schwarzbach im Rahmen seiner grünen Radtour durch Niederbayern die E-WALD GmbH in Teisnach.

Das Unternehmen E-WALD bietet Carsharing – also Autoteilen – mit Elektroautos an. Entstanden ist das Unternehmen durch ein Forschungsprojekt der bayerischen Regierung. Dabei sollte Elektromobilität in einer Region getestet werden, in der Elektroautos es schwer haben, weil es viele Berge gibt und im Winter sehr kalt wird. Das ist eher schlecht für die Akkus. Die Region in Niederbayern bietet daher ideale Voraussetzungen, um Elektroautos auch unter erschwerten Bedingungen zu testen. [Weitere Infos zum Projekt in diesem Wiki]

Ökostrom macht E-Autos grün

Aus dem Projekt entstand die E-WALD GmbH, die inzwischen für 80 Kommunen etwa 200 Fahrzeuge zur Verfügung stellt. In der Region gibt es mit 150 Ladestationen ein gutes Netz um zu „tanken“. Der „Sprit“ ist dabei besonders ökologisch: Der Strom für die Elektroautos ist CO2-neutral, denn die Energie stammt ausschließlich aus Sonne, Wind und Wasser, also regenerativen Energien.

Speicher für die Energiewende

Der Akku des Autos funktioniert gleichzeitig als Stromspeicher. Denn die Energie, die tagsüber zu viel da ist (weil z.B. die Sonne mehr scheint als Energie verbraucht wird), lässt sich auch speichern. Diese Speichermöglichkeit ist ein wichtiger Baustein der Energiewende, die das Ziel verfolgt, unabhängig von fossilen Energieträgern wie Braunkohle zu werden.

Mitarbeiter steigen um

Michael Achatz von der E-WALD GmbH hat beobachtet, dass viele Mitarbeiter bevor sie ins Unternehmen kamen überhaupt nicht mit ökologischen Themen konfrontiert waren. Allein die Beschäftigung damit hat eine Begeisterung ausgelöst: Inzwischen kochen sie mittags täglich gemeinsam, statt sich einzeln einen Snack aus dem nächsten Supermarkt zu holen. Das spart Ressourcen. Vor allem aber bilden sie nun auch untereinander Fahrgemeinschaften.

Kooperation mit Hochschule

Die Beschäftigung mit einem Thema wie grüne Mobilität schlägt Wellen, auch über die Firma hinaus. Neben den 15 festen Mitarbeitern bei E-WALD sind 15 Forscher der Hochschule Deggendorf, mit der das Unternehmen eng zusammenarbeitet, involviert.

Carsharing bringt mehr

Ein geteiltes Auto wird viel stärker genutzt als ein privates Autos. Das ist der Grundgedanke hinter dem Carsharing, also dem „Auto-Teilen“. 23 Stunden am Tag stehen die meisten Autos nur rum – warum sollte man sich also nicht besser organisieren? Carsharing bringt nachweislich eine höhere Effizienz, eine höhere Nutzungsdauer und eine bessere Ökobilanz.

Ein Elektroauto eignet sich zudem als Zweitwagen. Die Reichweite ist – je nach Modell – meist auf 150 km begrenzt. Untersuchungen zeigen aber, dass 95% der Menschen auf dem Land am Tag gar nicht mehr als 150km fahren. Dann ist es kein Problem, das Auto über Nacht 10 Stunden laden zu lassen.

 

Hintergrund:

ewald
Grüne Hochzeit gefällig? Mit Elektroautos von E-WALD kein Problem.

E-WALD ist mit 7.000 km² in sechs Landkreisen das größte Demonstrationsprojekt für Elektromobilität in Deutschland. Mit Hilfe neu entwickelter intelligenter und integrierter Ladeinfrastruktur sowie innovativen Steuerungs- und Kommunikationskonzepten liefert E-WALD den Nachweis, dass Elektromobilität im ländlichen Raum funktioniert.
Projektziele sind unter anderem:
Die CO2-Emissionen in der Ökologieregion Niederbayern sollen signifikant gesenkt, und damit die Umwelt gestärkt und der ökologische Charakter dieser bedeutenden Tourismusregion unterstrichen werden.
10% bis 15% der Zweitwagen in Niederbayern soll dauerhaft auf Elektromobilität umgestellt werden.

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